Zwischen Kulturen und Brücken: Interkulturelle Kompetenz in Japan–Deutschland
- Rumi Hasegawa
- 23. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 6 Tagen
Wie lernen wir, miteinander zu leben?
Deutschland ist ein Land der Vielfalt, in dem Menschen aus aller Welt zusammenleben und zusammenarbeiten. Diese kulturelle Vielfalt prägt unseren Alltag – und erfordert interkulturelle Kommunikation und interkulturelle Kompetenz. In großen Städten fällt man kaum auf, und in vielen Unternehmen ist internationale Zusammenarbeit längst selbstverständlich.
Doch mit der kulturellen Vielfalt kommen auch Herausforderungen: Wie gelingt interkulturelle Kommunikation?Wie können wir trotz unterschiedlicher Werte und Denkweisen einander verstehen und gemeinsam wachsen?
Wenn Kulturen aufeinandertreffen
Im Alltag entstehen oft Missverständnisse, die weniger mit Sprache als mit Kultur zu tun haben.In Deutschland wird Selbstständigkeit und direkte Kommunikation geschätzt – man soll Probleme eigenständig. In Japan hingegen steht Rücksichtnahme und Harmonie im Mittelpunkt. Man vermeidet Konfrontation, um Gesicht von anderen zu bewahren.
Diese Unterschiede können im Berufsleben oder im Alltag leicht zu Spannungen führen. Für Japanerinnen und Japaner wirkt die deutsche Direktheit manchmal hart, während Deutsche japanische Zurückhaltung als Unsicherheit deuten. Doch keine Seite liegt „richtig“ oder „falsch“ – sie entspringen einfach unterschiedlichen kulturellen Prägungen.

Leben zwischen zwei Kulturen
Nach fast neun Jahren in Deutschland merke ich: Ich bin weder ganz Japanerin noch ganz Deutsche.Ich bewege mich zwischen zwei Kulturen, und genau dort lerne ich am meisten – über andere und über mich selbst. Dieses Pendeln kann anstrengend sein, aber auch inspirierend. Es zeigt, dass meine eigene Identität als Japanerin zwar tief verankert ist, aber auch durch Begegnung der anderen Kulturen sich verändern kann.
Kulturelle Vielfalt als Chance
Wenn Menschen aus verschiedenen Ländern zusammenarbeiten, entstehen nicht nur Unterschiede, sondern auch neue Perspektiven.Wichtig ist, nicht vorschnell zu urteilen, sondern Fragen zu stellen:„Warum denkt der andere so?“„Welche Erfahrungen prägen seine Sichtweise?“
Solche Fragen fördern Verständnis und interkulturelle Kompetenz – eine Fähigkeit, die in unserer globalen Welt immer wichtiger wird.Kulturelle Unterschiede sind keine Hindernisse, sondern Chancen, voneinander zu lernen und gemeinsam zu wachsen.
Brücken bauen im Miteinander
Interkulturelles Verstehen bedeutet, Brücken zu bauen – zwischen sich selbst und dem anderen zu bauen. Diese Brücke dient nicht dazu, den anderen zu verändern, sondern das gegenseitige Verständnis zu vertiefen. Um dies zu fördern, wird unterstützende Begleitung wie interkulturelles Coaching auch künftig eine zentrale Rolle spielen.


